‚Content is King‘, ‚Alles ist Content‘ – Jeder, der sich mit sich mit Marketing oder Content-Erstellung beschäftigt, kennt diese Schlagworte. Content ist in aller Munde und für manche schon ‚The next big Thing‘. Grund genug, sich einmal genauer mit dem Phänomen zu befassen.
In einem spannenden und informativen Artikel beschäftigt sich Mark Siemons am 15.10.2016 im Feuilleton von Faz.net mit dem Thema Content. Siemons setzt sich darin kritisch mit der ‚Content-Industrie‘ auseinander. Dabei macht er deutlich, dass insbesondere das Internet zum Katalysator einer Entwicklung geworden ist, in deren Folge die Grenzen zwischen künstlerischer, wissenschaftlicher, journalistischer und werblicher Text- bzw. Inhaltserzeugung zunehmend verschwimmen. Content bedeutet dabei mehr als einfach nur Inhalt. Vielmehr kennzeichnet der Begriff den Prozess der Aneignung von Inhalten – Konzepten, Bildern, Diskursen – als Mittel zum Zweck der Kommunikation von Unternehmen, Marken oder Institutionen.
Siemons beschreibt das Phänomen Content als Megatrend, der das Feld des Marketings enorm erweitert: Alles kann zu Content werden. Texte, Bilder und Medien sind gleichzeitig Instrumente sinnstiftender Welt-Wahrnehmung und –Vermittlung und Vehikel bestimmter Botschaften, Statements oder Positionierungen eines Akteurs. Unternehmen oder Marken stellen so eine Verbindung etwa zu Werten oder Emotionen her, die als positiv wahrgenommen werden. Besonders im Internet können so Kommunikationszusammenhänge geschaffen werden, die Kunden dazu bringen, diese Unternehmen oder Marken mit den entsprechenden positiven Attributen zu identifizieren.
Während Siemons kritisch darauf hinweist, dass die Maxime ‚Content is King‘ – durch Verflachung und Trivialisierung im Dienste kommerzieller Interessen – die Gefahr birgt, ins Gegenteil umzuschlagen, sehen Branchenvertreter, im Hinblick das Thema Content, offenbar einen anhaltenden Trend der großes Potential in sich trägt.
Siemons Artikel ist eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich für das Thema Content-und Texterstellung interessieren und dabei vielleicht auch ein wenig über den eigenen Tellerrand hinausschauen wollen. Für mich wirft er insbesondere auch die Fragen auf, was Qualität im Zusammenhang der Erstellung von Content bedeutet und wie auch kleinere Unternehmen von auf Content basierenden Kommunikationsstrategien profitieren können.